Jesus – der einzige Weg zu Gott?

Wie kann man so vermessen sein?

Anna, 11 Jahre, schrieb mir Anfang des Jahres eine E-Mail:

Es gibt so viele Religionen, und jede denkt, ihre sei die „Richtige“. Aber es kann doch nur einen Gott geben, und wie gesagt, alle denken, ihre und keine andere sei die richtige. Es könnte also theoretisch auch z. B. Buddha existieren und „unser“ Gott nicht. Worauf berufen sich dann die verschiedenen Religionen? Haben sie Erfahrungen, die ihnen sagen, dass ihr Gott der richtige ist, oder etwas komplett anderes?

Tja. Das ist eine gute Frage. Warum denken wir Christen, dass Jesus der einzige Weg zu Gott ist? Kann man in der heutigen pluralistischen Zeit überhaupt noch einen Absolutheitsanspruch stellen? Gibt es „die Wahrheit“ überhaupt noch? Stehen nicht alle Religionen gleichberechtigt nebeneinander? Ist es nicht total fundamentalistisch und diskriminierend, wenn wir unsere Religion über die anderen stellen?

Hier die Antwort, die ich Anna gegeben habe:

Liebe Anna,

zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich deine Frage eine sehr tiefgehende Frage finde. Und eine ganz zentrale und wichtige Frage, wenn nicht sogar eine der wichtigsten Fragen der Welt. Darum kann ich die Antwort auch nicht mal einfach so aus dem Ärmel schütteln. Denn wenn jede Religion gleichermaßen recht hat, dann ist es ja eigentlich egal, ob man an Jesus oder an Buddha oder an wen auch immer glaubt. Und dann bräuchten wir Christen gar nicht mehr zu Jesus einzuladen.

Aber es stimmt: Wer die Bibel und die Aussagen von Jesus ernst nimmt, der stößt auf die krasse Aussage von Jesus: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Johannes 14,6) Oder auf die Aussage von Petrus: „Jesus Christus und sonst niemand kann die Rettung bringen. Auf der ganzen Welt hat Gott niemand anderen gezeigt, durch den wir gerettet werden könnten.“ (Apostelgeschichte 4,12).

Wer das so annimmt, der sagt damit streng genommen gleichzeitig: Die anderen Religionen führen nicht zu Gott. Und nicht zur Rettung.

Und das ist für die heutige Zeit eigentlich ziemlich vermessen. Und angeberisch, eingebildet, frech. Darf man so etwas heute überhaupt noch denken oder sogar sagen?

Ich sage: Ja. Denn nicht ich sage das, sondern Jesus sagt das. Bleibt die Frage: Wieso gehe ich davon aus, dass Jesus recht hat? Die anderen sagen doch auch, dass sie recht haben.

Das stimmt. Und darum möchte ich mit dir zunächst einen Blick auf die anderen Religionen werfen, woher sie kommen, wer sie gegründet hat und warum sie meinen, dass sie „die einzig Richtigen“ sind. Und dann komme ich zu Jesus zurück und zeige dir, warum ich dem Wort von Jesus mehr glaube als dem Wort von anderen Religionsführern.

Ich sollte noch etwas Zweites vorweg schicken: Auch wenn ich denke, dass ich mit Jesus auf dem richtigen Weg bin (dem einzig richtigen), habe ich höchsten Respekt vor allen, die einer anderen Religion anhängen (so lange sie damit keine Gewalt ausüben). Denn jeder, der an etwas Höheres glaubt, zeigt damit, dass er auf der Suche nach dem Sinn im Leben ist. Er fragt nach dem, der ihn geschaffen hat und der ihn beschützt, begleitet und am Ende des Lebens mit offenen Armen empfängt. Ich möchte gerne mit allen Religionen im Austausch bleiben. Und auch von den anderen gerne noch etwas lernen. Trotzdem finde ich es gut, wenn ich selbst weiß, warum ich Christ bin. Und nicht bloß, weil ich im Supermarkt der Religionen einfach mal wahllos ins Regal gegriffen und dabei gedacht habe: „Ach, irgendwie haben ja alle ein bisschen recht.“ Nein, ich finde nicht, dass alle recht haben. Und ich möchte am liebsten alle Menschen zum Glauben an Jesus einladen, weil ich glaube, dass Jesus der einzige Weg zu Gott ist. Und gleichzeitig glaube ich auch, dass Gott alle Menschen auf dieser Welt lieb hat. Und dass er sehr wohl sieht, wie die Menschen leben und wie sie aufeinander achten. Und dass er sich auch freut, wenn in Indien und in Afghanistan und im Dschungel von Peru Menschen einander lieben, helfen und Rücksicht nehmen.

Doch nun genug der Vorrede. Jetzt zu deiner Frage:

Worauf berufen sich die verschiedenen Religionen, wenn sie sagen, dass ihr Weg der einzig Richtige ist?

Die meisten Religionen, die wir heute vorfinden, berufen sich auf einen Propheten, ein Buch, eine Schrift, eine Überlieferung, eine Tradition, die ihnen mitteilen, dass ihre Anhänger sich ihrem Weg anschließen sollen.

Dass der Mensch nicht alleine auf der Welt ist, sondern dass es da noch eine höhere Macht geben muss, spürt jeder Mensch auf der ganzen Welt irgendwie. Da kann mir auch kein Atheist erzählen, dass er sich von dieser Ahnung tief in seinem Herzen freisprechen kann. Man schaut sich die Berge an, das Meer, den Sternenhimmel, die großen und die kleinen Tiere und denkt: „Das kann sich unmöglich von alleine entwickelt haben. Das muss jemand gemacht haben.“ Ein winziges Baby wird geboren, das sofort atmen, schlafen, weinen, Milch trinken kann – und die Eltern denken: „Wow. Das haben wir nicht selbst hergestellt. Wir können ein neues Leben nicht machen. Das ist uns geschenkt worden.“ Geliebte Menschen sterben, ihr Körper liegt noch dort, aber das „Innenleben“, die Seele, das Leben ist weg. Und die Leute fragen sich: „Wo ist es jetzt? Ist da noch was?“ Und darum sitzt in uns ein Gespür dafür: Da ist jemand über uns, der diese Welt gemacht hat, von dem wir herkommen und zu dem wir wieder hingehen. Da ist jemand, der uns versorgt, der uns beschützt, der uns Kraft und Gesundheit schenkt. Das alles ist nicht selbstverständlich.

Die Suche nach der Antwort auf all diese Fragen sieht aber nun bei jedem menschlichen Volk zu allen Zeiten der Menschheit ganz unterschiedlich aus. Wir nennen diese Suche nach dem Göttlichen, dem Leben-Schenker, dem Sinn-Geber „Religion“. Darum sind alle Religionen von der Vorstellung geprägt, dass es da etwas Höheres über uns gibt und dass wir dieses Höhere finden und ihm gefallen wollen.

Schon zu Beginn der Menschheit hatten alle Volksgruppen irgendeine Gottheit, die sie verehrt haben. Meistens waren es sogar mehrere Götter, die Sonne oder die Sterne. Von ihnen erhoffte man Schutz vor dem Bösen, Sieg über Feinde, eine gute Ernte, ein glückliches Leben, Frieden und so weiter. Auch in der Bibel ist von Völkern die Rede, die verschiedene Gottheiten angebetet haben. Noch heute verehren Naturvölker im Busch von Südamerika oder Afrika bestimmte Götter oder Geister, von denen sie sich Schutz und Segen erhoffen und vor deren Strafe sie sich fürchten und denen sie darum immer wieder Opfer bringen. Das zeigt übrigens auch noch mal, dass diese Suche bis heute in jedem Menschen steckt. „Gott hat dem Menschen ein Gefühl für die Ewigkeit, das Übersinnliche, das immer Gültige ins Herz gelegt“, steht schon in der Bibel (Prediger 3,11).

Diese Völker, die ich hier beschrieben habe, würden aber nicht behaupten, dass ihre Religion die „einzig Wahre“ sei. Denn in der Regel wissen solche Völker gar nichts von den anderen Göttern. Und wenn, dann akzeptieren sie einfach, dass es mehrere Götter gibt. Und sie hoffen, dass ihr eigener Gott stärker ist als die anderen Götter und dass ihr eigener Gott ihnen im Kriegsfall den Sieg über die anderen schenkt.

Nun gibt es aber einige Religionen, die wir heute als „Weltreligionen“ kennen. Und diese behaupten größtenteils von sich, sie seien die „einzig Wahren“. Lass uns mal auf die einen Blick werfen:

Die älteste Weltreligion ist die der Juden. Die Juden berufen sich auf Abraham, zu dem Gott gesagt hat: „Aus dir will ich ein großes Volk machen.“ (1. Mose 12,2) Das war etwa 2.000 Jahre vor Christus. Die „Heiligen Schriften“ der Juden sind einzelne Bücher, in denen der Gott mit Namen JAHWE ein kleines Volk von Abraham und Isaak über Mose und Josua, David und Salomo bis hin zu Esra, Nehemia und den Propheten immer wieder geführt, befreit, begleitet, bestraft, versorgt hat und von Herzen liebt. Der Name JAHWE heißt auf Deutsch: „Ich bin, der ich bin“ oder „ich bin, der ich sein werde“ oder einfach „ich bin da“. In unseren Bibeln wird dieser Name meistens mit HERR umschrieben. Wir finden die Bücher des jüdischen Volkes zusammengefasst in unserem Alten Testament. In diesen Schriften wird oft bestätigt: „Ihr seid mein Volk, das ich aus Ägypten befreit habe.“ (z. B. 2. Mose 6,7 oder Sacharja 13,9). Die Geschichten im Alten Testament machen immer wieder deutlich: Der große Gott, der die Welt gemacht hat, hat sich ausgerechnet dieses kleine Volk erwählt, zu dem er hält und das er bevorzugt und auch vor den anderen Völkern und Religionen beschützt: „Du bist ein heiliges Volk! Dich hat der HERR, dein Gott, aus allen anderen Völkern auserwählt, damit ihr ihm gehört! Nicht weil ihr so groß wärt (ihr seid immerhin das kleinste aller Völker). Sondern weil ich euch geliebt habe und weil ich das euren Vätern versprochen habe!“ (5. Mose 7,6-8) Und dieses Wissen zieht sich durch das ganze Alte Testament. Den Juden ist also völlig klar: Es gibt nur einen Gott auf dieser Welt. Und das ist unser Gott JAHWE. Und zu dem gehören nur wir. Niemand anderes. Die Juden warten bis heute auf den Retter, den Erlöser, den Messias, den Gott im Alten Testament angekündigt und versprochen hat (zum Beispiel in Micha 5,1 oder Jeremia 23,5). Aus ihrer Sicht war Jesus allenfalls ein Prophet, aber keinesfalls der versprochene Retter, schon gar nicht Gottes Sohn.

Einige Juden haben sich, wie wir wissen, damals trotzdem Jesus angeschlossen, als er auf der Erde war. Dazu gehörten unter anderem die Juden Petrus, Johannes, Matthäus, aber auch Paulus. Denen war klar: Jesus ist der Messias. Ihm sollen wir nachfolgen. Als dann auch die ersten Nichtjuden zu Jesus gehören wollten, meinten die Juden: Alle Nichtjuden müssen zuerst zum Judentum übertreten und dürfen erst dann Jesus nachfolgen. Aus ihrer Sicht war das ganz logisch. Denn wenn der Gott von Abraham ausschließlich das Volk der Juden zu seinem Volk erklärt hat und wenn Jesus Jude war, dann müssen selbstverständlich alle anderen, die zu Jesus gehören wollen, zuerst zu Gottes einzig auserwählten Volk gehören.

Dieses Denken haben die ersten Christen aber schon im ersten Jahrhundert abgelegt. Sie haben sogar extra einen Beschluss gefasst, dass Christen aus der ganzen Welt zu Jesus gehören dürfen, ohne zuerst Juden werden zu müssen (nachzulesen in Apostelgeschichte 15).

Streng gläubige Juden glauben aber bis heute, dass alleine sie zu Gottes auserwähltem Volk gehören und dass sich Gott ausschließlich auf die Seite der Juden stellt.

Übrigens stellen Christen diese Auserwählung nicht infrage. Auch wir Christen glauben, dass die Juden, das Volk Israel, das von Gott auf der ganzen Welt einzig auserwählte Volk ist, zu dem er sich bedingungslos stellt. Und trotzdem glauben wir, dass Jesus die Tür auch für den Rest der Welt geöffnet hat. Aber dazu später mehr.

Der Hinduismus ist nach dem Christentum und dem Islam die drittgrößte Religion. Ihre Wurzeln sind auch schon sehr, sehr alt. Der Hinduismus hat sich etwa tausend Jahre vor Christus in Asien rund um Indien entwickelt. Hier kommen Glaubensvorstellungen aus verschiedenen Richtungen zusammen. Hinduisten glauben an keinen bestimmten Gott, so wie wir es tun. Bei ihnen gibt es mehrere Millionen Göttinnen und Götter und jeder Gläubige verehrt einen oder mehrere daraus. Es gibt auch keinen bestimmten Propheten oder Religionsgründer. Wichtig sind die alten Traditionen, der Glaube an den „ewigen Kreislauf“, in dem die eigene Seele nach dem Tod in einem anderen Menschen oder Tier weiterlebt. Darum würden Hindus sicher am wenigsten behaupten, ihre Religion sei die „einzig Richtige“.

Die Buddhisten berufen sich auf ihren Gründer Buddha (der eigentlich Siddhartha Gautama hieß). Er hat ungefähr 500 Jahre vor Christus in Indien gelebt und war auf der Suche nach der Ursache des menschlichen Leidens. Unter einem Baum erhielt er dann die „höchste Erkenntnis“: Das menschliche Leiden kommt hauptsächlich daher, dass die Menschen unzufrieden sind und immer mehr haben wollen. Wären die Menschen netter zueinander, gäbe es weniger Leiden. Er teilte seine Erkenntnisse den Menschen in seinem Umfeld mit. Viele schlossen sich ihm an. Nach seinem Tod breiteten sich diese Lehren als „Buddhismus“ aus. Auch Buddhisten haben wie Hinduisten das Ziel, immer mehr an Erkenntnis zu gewinnen und so aus dem „ewigen Kreislauf des Lebens“ aussteigen zu können. Darum missionieren sie nicht und behaupten auch nicht von sich, die einzig richtige Religion zu haben.

Der Islam ist die jüngste der Weltreligionen. Gründer ist der Prophet Mohammed. Mohammed hat etwa 600 Jahre nach Jesus gelebt. Von ihm sagt man, ihm sei der Engel Gabriel erschienen, der ihm mitteilte: „Es gibt nur einen Gott.“ Und Mohammed sei ab jetzt dessen berufener Prophet. Mohammed predigte das, was der Engel ihm aufgetragen hatte. Dabei ging es auch um ein gutes Leben, Gottesverehrung und das Leben im Paradies nach dem „letzten Gericht“. Nach dem Tod von Mohammed haben andere diese Reden und Anweisungen aufgeschrieben. Daraus ist der „Koran“ entstanden, das heilige Buch der Muslime. Und im Koran steht mehrfach, dass der Islam „die einzig wahre Religion“ sei. Anhänger des Islam werden im Koran sogar aufgefordert, gegen Ungläubige zu kämpfen. Das Glaubensbekenntnis der Muslime lautet: „Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist sein Prophet.“

Das Christentum geht auf Jesus Christus zurück. Von ihm wird erzählt, als er sich in einem Fluss von Johannes taufen ließ, öffnete sich der Himmel und eine Stimme sagte: „Dies ist mein Sohn, ihm gilt meine Liebe, ihn habe ich erwählt.“ (Matthäus 3,16). Später ist Jesus mit drei seiner Nachfolger auf einem Berg gewesen, auch dort haben sie eine Stimme vom Himmel gehört: „Dies ist mein Sohn, ihm gilt meine Liebe, ihn habe ich erwählt. Auf ihn sollt ihr hören!“ (Matthäus 17,2). Und Jesus selbst hat von sich gesagt: „Ich bin der Weg, denn ich bin die Wahrheit und das Leben. Einen anderen Weg zum Vater gibt es nicht.“ (Johannes 14,6) Damit sagt Jesus unmissverständlich, dass er der einzige Weg zu Gott ist. Also der „einzig Richtige“.

Wem von allen sollen wir nun glauben?

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Hinduismus, Buddhismus und die vielen anderen kleinen Religionen mehr die Suche nach der Erkenntnis darstellen und nicht so sehr von sich behaupten, die einzig wahre Religion zu sein. Du sagst: „Vielleicht existiert Buddha und unser Gott nicht.“ Dazu habe ich gezeigt: Buddha hat existiert, aber er hat nicht von sich gesagt, er sei der einzige Weg. Seine Nachfolger suchen eher nach der Wahrheit und der Erkenntnis und dem Auflösen im großen „Nichts“. Auch die anderen Naturreligionen sagen nicht: „Wir sind die allein Richtigen.“ Sie haben ein Gespür für Götter und Geister, oft auch Angst davor. Aber sie kennen keine anderen und möchten auch niemanden zu ihrer Religion bekehren oder überzeugen.

Es bleiben noch Judentum, Christentum und Islam, die von sich behaupten, sie hätten Gott alleine auf ihrer Seite.

Wer hat nun Recht?

Ich würde sagen: Der hat recht, der nachweislich (oder mit der höchsten Wahrscheinlichkeit) von Gott kommt.

Mohammed kommt nicht von Gott. Das behauptet er auch nicht. Er war ein gewöhnlicher Kaufmann. Er hat erzählt, ein Engel habe ihm die Botschaften gesagt, die er weitergegeben hat. Okay, kann so sein. Aber wer beweist das? Es könnte sein, dass Mohammed einfach gute und wichtige Dinge gesagt hat, mit denen er seinen Mitmenschen ein gutes Zusammenleben ermöglichen wollte. Ist ja auch an sich in Ordnung. Aber dass Gott selbst ihn durch einen Engel zum Propheten ernannt hat? Und dass Gott ihm auch gesagt hat, er hätte alleine recht und alle anderen Religionen wären falsch? Da müsste Mohammed oder seine Geschichte mir noch etwas glaubhafter vermitteln, dass die Geschichte nicht nur menschlich, sondern göttlich ist.

Jesus hat gesagt, er kommt von Gott. Okay, das könnte er sich auch nur ausgedacht haben, oder? Jesus könnte ein Angeber sein, der das nur behauptet hat.

Was ist dann mit den Geschichten, in denen die Stimme vom Himmel kam: „Dies ist mein Sohn“? Okay, die könnte sich auch jemand ausgedacht haben. Aber dann müssten es sich schon drei Leute ausgedacht haben, denn Matthäus, Markus und Lukas berichten davon.

Und Lukas beginnt sein Buch mit den Worten: „Schon viele haben versucht, all die Geschichten, die hier in den letzten Jahren passiert sind, aufzuschreiben. Diese Geschichten werden von Leuten erzählt, die selbst dabei waren! Augenzeugen! Und jetzt habe ich mich höchstpersönlich auch noch mal auf den Weg gemacht, um all dem nachzugehen, was man sich so erzählt. Von Geburt an. Und für dich, lieber Theophilus, habe ich das alles noch mal sortiert und in die richtige Reihenfolge gebracht. Du sollst dadurch lernen, dass das, was du über Jesus erfahren hast, wirklich stimmt.“ (Lukas 1,1-4) Und Johannes schreibt am Ende seines Buches: „Dieser Jünger (von dem vorher die Rede war), hat das alles, war hier steht, als Augenzeuge erzählt und selbst aufgeschrieben. Und wir wissen, dass das alles wahr ist. Jesus hat noch viel mehr getan. Aber wenn das alles aufgeschrieben werden sollte, gäbe es gar nicht genug Bücher, die das alles fassen könnten.“ (Johannes 21,24) Später schreibt Johannes noch mal in einem Brief: „Wir erzählen von dem, was wir selbst gehört und mit eigenen Augen gesehen und sogar mit unseren Händen angefasst haben: Jesus, der das ewige Leben bringt! Wir sind Zeugen für den, der bei Gott, dem Vater war und zu uns gekommen ist. Und genau das, was wir von ihm gehört haben, predigen wir.“ (1. Johannes 1,1-3) Die vier ersten Bücher im Neuen Testament sind voll von Zeichen und Wundern, die Jesus getan hat, an denen sie gesehen haben: Das kann Jesus nicht von alleine getan haben. Das geht nur, weil er Gottes Sohn ist. Petrus erklärt in seiner ersten Predigt: „Gott hat Jesus durch all die außergewöhnlichen Wunder bestätigt, die er vor euer aller Augen hier geschehen ließ.“ (Apostelgeschichte 2,22) Zwischendurch hat Johannes der Täufer selbst mal Zweifel bekommen, ob Jesus wirklich der versprochene Retter ist. Er ließ Jesus aus dem Gefängnis heraus fragen: „Bist du der, den Gott versprochen hat? Oder sollen wir auf einen anderen warten?“ Und Jesus sagt den Leuten, die ihn das gefragt haben: „Geht zu Johannes und erzählt ihm, was ihr hier seht: Blinde können wieder sehen. Gelähmte können wieder gehen. Hautkranke bekommen wieder eine reine Haut. Taube können wieder hören. Sogar Tote werden wieder lebendig. Und die, die am Rand stehen, bekommen eine Hoffnungsbotschaft erzählt. Und gut haben es die, die nicht an mir zweifeln.“ (Matthäus 11,1-6) Also. Die Freunde von Johannes konnten mit eigenen Augen sehen, was da gerade passierte. Wunder, die kein Mensch von sich aus tun kann.

Okay, jetzt könnten Leute immer noch hergehen und sagen: „Das haben sich die Nachfolger von Jesus nur ausgedacht.“

Sag ich: Da müssten sich aber ziemlich viele Nachfolger ziemlich viel über Jesus ausgedacht haben. Oder?

Und selbst wenn die Geschichten bloß Legenden wären (wovon ich nicht ausgehe): Haben die sich auch ausgedacht, dass Jesus gestorben und wieder auferstanden ist? Du kennst vermutlich die Geschichten vom Tod und der Auferstehung von Jesus. Wenn das wahr ist und nicht bloß eine Legende oder ein Märchen – dann kann Jesus nicht bloß ein normaler Mensch gewesen sein. Dann muss er von Gott kommen. Richtig? Das wäre ein wirklicher Beweis. Auferstehung kann niemand von alleine nachmachen. Auch Buddha und Mohammed sind nicht vom Tod auferstanden.

In der Bibel sind vier Bücher (Matthäus, Markus, Lukas, Johannes), in denen nacherzählt wird, wie Jesus gestorben ist, und zwar nicht bloß scheintot oder ohnmächtig! Ein Soldat hat mit einem Speer in den toten Körper gestochen und festgestellt, dass da kein reines Blut mehr, sondern hauptsächlich Wasser rauskam! Und die vier Bücher berichten, wie Jesus auferstanden ist. Sie erzählen, wie die Frauen am Grab und die Jünger im Versteck Jesus persönlich getroffen haben. Wie sie sogar mit ihren Händen die Wunden von der Kreuzigung anfassen durften! Vier Leute, die sich absprechen, um den Menschen Lügen zu erzählen? Warum?

Später hat Paulus einen Brief an Christen in Korinth geschrieben und dort auch noch mal bezeugt, dass das mit der Auferstehung kein Traum oder eine Fantasie war: „Christus ist am dritten Tag von den Toten auferweckt worden. Zuerst hat er sich Petrus gezeigt, danach dem ganzen Kreis der Jünger. Später sahen ihn noch einmal über fünfhundert Christen auf einmal! Einige sind zwar inzwischen gestorben, aber die meisten leben noch!“ (1. Korinther 15,4-6) Das heißt, Paulus hat den Korinthern damit zum Ausdruck gebracht: „Wenn ihr wollt, könnt ihr diese Leute noch selbst befragen! Das sind keine Spinner und keine Lügner! Die haben das alles mit eigenen Augen gesehen und ihr könnt noch nachfragen!“

Okay, inzwischen leben diese Zeugen alle nicht mehr. Aber der Brief von Paulus ist noch da. Man kann ihn bis heute lesen. Und auch Historiker, die ja gerne schon mal behaupten, das sei alles ausgedacht, geben zu, dass dieser Brief von Paulus echt ist.

Also, für mich sind das schon ziemlich viele Zeichen dafür, dass dieser Jesus nicht nur ein netter Mensch war, der nette Reden gehalten hat. Jesus hat sich durch die Wunderzeichen und durch die Auferstehung als Gottes Sohn erwiesen. Und darum hat das, was dieser Jesus sagt, für mich die höchste Bedeutung.

Wenn du also mich fragst, warum wir Christen davon ausgehen, dass das Christentum die einzig richtige Religion ist, dann ist das meine Antwort:

1. Jesus hat gesagt, dass er der einzige Weg zu Gott ist.

(Gegenfrage: Wieso glaubst du, dass er damit recht hat? Das könnte immerhin jeder sagen.)

2. Was Jesus sagt, hat mehr Bedeutung als bei jedem anderen Menschen, denn er ist der Sohn von Gott.

(Gegenfrage: Woher weißt du, dass er der Sohn von Gott ist? Das kann jeder von sich behaupten und kann ja gelogen sein.)

3. Seine Wundertaten, die Stimme von Gott aus dem Himmel und ganz besonders seine Auferstehung beweisen ihn als Gottes Sohn.

(Gegenfrage: Woher weißt du, dass die Geschichten nicht ausgedacht sind?)

4. Es sind mehrere Zeitzeugen, die das alles aus eigener Erinnerung aufgeschrieben haben. Es sind mehrere Autoren, die sich auf den Weg gemacht haben, das alles zu überprüfen und dann aufzuschreiben. Es gab zur Zeit von Paulus noch jede Menge Zeitzeugen, die das immer noch bestätigen konnten. Wieso sollten so viele Leute lügen, Märchen auftischen oder Legenden verbreiten? Würden all diese Leute für ein Märchen oder eine Legende Verfolgung und Gefängnis auf sich nehmen? Ich sage: Nein. Darum finde ich, sind die überlieferten Berichte echt. Und darum ist Jesus wirklich auferstanden. Und darum ist er Gottes Sohn. Und darum ist das, was Jesus sagt, von Bedeutung. Und darum stimmt es, wenn er sagt, er ist der einzige Weg zu Gott.

Und darum folge ich Jesus nach. Dem einzigen Sohn von Gott, der mir ermöglicht, selbst ein Freund von ihm und damit auch von Gott zu werden. Und darum darf ich mich jetzt schon auf meine eigene Auferstehung und auf ewiges Leben bei Gott freuen.

Ganz herzliche Grüße

Von

Harry

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