Geknickte Iris, aufrechte Iris

Mann o Mann, war das mal wieder ein Zoff diese Woche. Meine Frau Iris und ich schaffen es immer mal wieder, aus nichts einen Riesenkrach zu veranstalten. Während des Streits fühlen wir uns stets traurig und geknickt. Nachher sind wir dann völlig fertig und erschöpft. Und noch mal später sind wir um so froher, wenn wir uns wieder versöhnt haben. In solchen Momenten sitzen wir oft da und fragen uns, wieso wir vorher so doof sein konnten und solche blöden Kleinigkeiten so existenziell austragen mussten.

Als wir gestern bei schönem Wetter wieder einträchtig in unserem Garten saßen und unsere mittlere Blumenpracht genossen, fiel unser Blick auf die Blume „Iris“, die meine Ehefrau Iris im Frühling dort gesetzt hatte. Bereits zwei der vielen Blumenzwiebeln waren aufgegangen und blühten. Eine davon war allerdings wieder umgeknickt.

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„Schau mal“, wies ich meine Frau auf die Blumen hin, „eine geknickte Iris.“

„Oh.“ Ob das ein Bild für das derzeitige Seelenleben meiner Frau darstellte?

„Aber die andere Iris steht noch aufrecht da“, schob ich schnell hinterher.

„Ja“, bestätigte meine Frau und nickte. „Steckt nicht beides in jedem drin? Hat nicht jeder eine geknickte und eine aufrechte Seite?“

Ich musste kurz überlegen. „Doch“, musste ich zugeben. Auch ich hab eine geknickte Seite in mir, die mal mehr, mal weniger deutlich zum Ausdruck kommt. Und ich hab eine aufrechte Seite, die mich fröhlich und selbstbewusst durchs Leben trägt. So wie meine Frau. Und wie im Grunde genommen alle Menschen. Und natürlich schoss mir als braver Bibellesebund-Mitarbeiter sofort der Bibelvers durch den Kopf: „Das geknickte (Schilf-)Rohr wird er nicht abbrechen“ (Jesaja 42,3).

Und schon konnten wir uns auch über die geknickte Iris freuen (die Blumen-Iris), die uns deutlich machte: Ja, wir sind alle immer mal wieder geknickt. Aber Gott steht zu uns. Er lässt uns nicht fallen, er nutzt unsere Schwächen nicht aus. Er hilft uns, auch wieder zu einem fröhlichen, aufrecht wachsenden Schilfrohr zu werden.

In diesem Sinne wünsche ich euch einen fröhlichen, aufrechten Tag trotz dem einen oder anderen Knick.

 

Übrigens stecke ich gerade in den letzen Vorbereitungen für das Schlunz-Wochenende, das morgen in Marienheide mit 39 Kindern und 8 Mitarbeitern startet. Ich freu mich schon!

 

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