Die Aussterbenden

verlobungsgeschenk

Gestern in einem Geschenke-Laden. Meine Frau und ich suchen ein Verlobungsgeschenk für ein befreundetes Pärchen . Die Verkäuferin berät uns, wir kaufen ein paar kulinarische Köstlichkeiten, die 60-jährige Dame packt sie hübsch ein. Beim Einpacken will sie mit uns ins Gespräch kommen: „Verlobung, so, so. Gibt’s das auch noch?“ Ich wundere mich noch über die Frage, meine Frau bestätigt, dass es Verlobung tatsächlich noch gibt. Die Verkäuferin: „Na ja. Muss ja jeder selbst wissen.“

Und wieder wird mir bewusst, was für eine aussterbende Art die Menschen sind, die ein öffentliches und verbindliches Ja zueinander sagen. Die Beziehung fest machen und sich nicht auf einem „Mal sehen, was draus wird“ ausruhen. Die bereit sind, sich für ihr Zusammensein einzusetzen, stark zu machen, zur Not auch mal zu kämpfen. Nicht beim ersten (oder beim hundertsten) Streit Schluss machen.

Ich kann hin und wieder Ehepartner verstehen, die auseinander gehen. Gerade da, wo das Scheitern, das Misstrauen, der Graben immer größer wird und die Liebe immer weniger Platz einnehmen kann. Umso mehr bewundere ich Paare, die in genau dieser Zeit heiraten und das sogar noch durch eine Verlobungszeit ankündigen. Und die damit ein Zeichen der Liebe, der Verbindlichkeit, der Hoffnung auf gelingende Beziehung setzen. Vorbilder sind für andere. „Als Kinder Gottes sollt ihr wie Himmelslichter leuchten mitten unter den orientierungslosen Menschen dieser Welt“, sagt Paulus (Philipper 2,15).

Danke, Tina und Martin, für euer Leuchten am Himmel unserer Gesellschaft! Und danke allen anderen, die das ebenfalls tun!

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